Vergangene Ausgaben
2023

IN ZEITEN DES WANDELS | EN TIEMPOS DE CAMBIO
Die Lateinamerikanischen Filmtage München (LAFITA) präsentieren seit 1986 den Einfallsreichtum des lateinamerikanischen Kinos: dieses Jahr vom 29. November bis zum 3. Dezember. In unserem Länderfokus betrachten wir die historischen und gegenwärtigen Dynamiken Kolumbiens, erinnern aber auch an den folgenreichen Militärputsch in Chile vor 50 Jahren. Die Rubrik »Junge Perspektiven | Perspectivas Jóvenes« nimmt uns mit nach Uruguay und Argentinien, wo Jugendliche ihren Platz in der Gesellschaft neu definieren. Neben zahlreichen Gäst*innen bietet das Programm in diesem Jahr auch viele Vorfilme, die mit den Langfilmen sowie mit dem Publikum in einen Dialog treten wollen. Die vielfach auf internationalen Festivals wie in Cannes ausgezeichneten Produktionen werden teilweise zum ersten Mal in München gezeigt, einige darunter feiern bei LAFITA ihre Deutschlandpremiere.
Das handverlesene Programm bietet exklusive Einblicke in eine kulturell und ökologisch sehr diverse Weltregion. Eine junge Generation von Regisseur*innen spürt historischen Zusammenhängen nach, kämpft mit den gleichen Problemen wie ihre Elterngeneration, sucht aber andere, kreative Lösungswege. Das Programm zollt den Geistern der Vergangenheit, verstummten Stimmen, verblassten Utopien und der Trauer Tribut; auch dem Freiheitsdrang, der Kreativität, fluiden Identitätsentwürfen, der Diversität, der Hoffnung – und der Subversion!
In Zusammenarbeit mit der Filmstadt München e.V. und der Münchner Stadtbibliothek. Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturzentrum LUISE, Substanz Club, Pro Regenwald, Nord Süd Forum München e.V., Amnesty International Deutschland, Öku-Büro München, LaFiFo, DOK.fest München und dem Werkstattkino.
AFTERFIESTA
IM SUBSTANZ MIT DJ GONZALEZ (KUMBALE RECORDS)
Kumbale ist eine Independent-Musik-Plattform mit Basis in Deutschland. Organisiert wird sie von DJ und Produzent René Gamez aka Skruper Sounds / SSDSS (México/Global Bass Berlin) und Pocho Gonzalez aka DJ Gonzalez (Electropical Munich). “(…) Wir wollen verbreiten, was unsere Freunde und Kollegen kreieren, den etablierten Künstlern Präsenz in Deutschland ermöglichen und den Newcomern die beste Promo“, sagt Dj Gonzalez. Zur Soundcloud-Seite von Kumbale Records.

Filme
Eintrittskarten
Spielstätten
Tage

DANKE UND BIS NÄCHSTES JAHR!
Wir sagen Danke für fünf unvergessliche Tage lateinamerikanisches Kino in München!
Danke für wichtige Filme, für inspirierende Gespräche mit Filmschaffenden, für den anregenden Austausch mit euch, unserem Publikum.
Danke für euer Kommen und euer Interesse – wir freuen uns schon, euch nächstes Jahr wiederzusehen!
Saludos cordiales von eurem LAFITA-Team
2022

ZEIT FÜR GUTES KINO | ES HORA DE BUEN CINE
Die Lateinamerikanischen Filmtage München (LAFITA) präsentieren einmal mehr den Einfallsreichtum des lateinamerikanischen Kinos in den Kinosälen Münchens: Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme sind vom 29. November bis zum 4. Dezember im Kulturzentrum LUISE, im Werkstattkino und im Gasteig HP8 zu sehen. Die vielfach ausgezeichneten Produktionen werden teilweise zum ersten Mal in München gezeigt, einige darunter feiern bei LAFITA ihre Deutschlandpremieren. Einmal mehr setzt LAFITA auf die Kraft des Kinos und führt in dem hochkarätigen und ambitionierten Filmprogramm in Gegenden, die bislang auf der Landkarte des lateinamerikanischen Kinos wenig präsent waren. In unseren Filmen zeigt sich die unmittelbare und doch unscheinbare Präsenz Lateinamerikas in Europa und die immer wieder verdrängte, aber doch schmerzhafte Präsenz Europas in Lateinamerika. Verblassten Utopien wird auf den Grund gegangen, ebenso Dystopien, die sich in den Alltag eingeschlichen haben; innovatives junges Kino aus Lateinamerika trifft auf Genreklassiker der Filmgeschichte und ebenso wird das gefeierte Regiedebüt einer renommierten Schauspielerin präsentiert. Ein Highlight zum Abschluss ist der diesjährige Berlinale-Gewinner aus Mexiko.
In Zusammenarbeit mit der Filmstadt München e.V. und der Münchner Stadtbibliothek.
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
Mit freundlicher Unterstützung von Werkstattkino, DOK.fest München, Queer Film Festival München, Substanz Club y The Colombian Coffee Bar.
Filme
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Spielstätten
Tage
2021

Die Wiederbegegnung | El Reencuentro
Existenzielle Krisen hat es in der Geschichte des Kinos immer wieder gegeben, doch trotz aller kulturpessimistischer Sorgen hat es diese stets überstanden. So hat sich auch der zweimalige Lockdown letztlich nicht als Sargnagel erwiesen. Das Kino wird allmählich wieder zum Zielort in der ausgedünnten Kulturlandschaft. Und dennoch ist die jüngste Krise noch nicht ausgestanden. Viele ehemals passionierte Kinogänger*innen befinden sich auch weiterhin in der comfort zone des heimischen Wohnzimmers und streamen über den Laptop. Um aber aus dem Kinobesuch wieder ein Gemeinschaftserlebnis und aus dem Kinosaal einen Begegnungsort zu machen, führt kein Weg daran vorbei, genau diese Zuschauer*innen wieder zurückzugewinnen.
Wir glauben, dass gerade in diesen Zeiten das Kino als öffentlicher und sozialer Raum, in dem im Austausch mit Filmemacher*innen und Zuschauer*innen Diskussionen geführt und Ideen entwickelt werden können, wichtiger ist denn je. Manch eine*r mag sich vom Überangebot spannender Produktionen, die geballt auf den Kinomarkt drängen, überfordert fühlen – hier wollen wir durch ein sorgsam kuratiertes Programm Orientierung bieten und gleichzeitig das lateinamerikanische Kino nach München bringen.
Coronabedingt hatten zahlreiche spannende Produktionen einen stark verkürzten Kinostart (wie etwa der mitreißende Politthriller ROJO von Benjamín Naishtat), waren nur im Heimkino oder exklusiv bei Online-Festivals zu sehen. Doch all diese Filme sind eigentlich auch für die große Leinwand gemacht worden. Wir freuen uns deshalb ungemein, zumindest manchen dieser sehenswerten Filme endlich eine Kinopremiere bescheren zu können und ihnen die Bühne zu bereiten, die sie verdienen. Natürlich unter Berücksichtigung der aktuell geltenden Hygienevorschriften …
Auf den Leinwänden des Instituto Cervantes, des Werkstattkinos und des neuen Gasteig HP8 zeigen wir vom 30. November bis zum 5. Dezember in Zusammenarbeit mit der Filmstadt München, der Münchner Stadtbibliothek und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München Spiel- und Dokumentarfilme, Kurz- und Langfilme, kurzum: großes Kino für die große Leinwand. Folgt unserem Gekko nach Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Mexiko, Uruguay, Chile und Guatemala. Wir freuen uns darauf, euch wiederzusehen und das Kino wieder zum Ort der Begegnungen und des Austauschs zu machen!
Filme
Eintrittskarten
Spielstätten
Tage
FILMPLAKATE 2021 & 2022
















Vergangene Kooperationen
2025

Filmgespräch mit LAFITA im Theatiner
Mittwoch, 26. März | 19.30 Uhr | Theatiner Filmkunst | Zu Gast: Regisseur Federico Luis!
Tickets: über Theatiner Filmkunst
INFO: AR/UY/CL 2024, 98 Min., OmeU – Spielfilm
REGIE: Federico Luis
Simóns Verhältnis zu seiner Mutter ist schwierig. Wirklich zu Hause fühlt er sich nur in der Schule für Menschen mit Behinderung. Dort hat er zum ersten Mal das Gefühl, er selbst sein zu dürfen. Doch sein Umfeld ist beunruhigt und erkennt ihn nicht wieder. Und was, wenn Simón ein anderer werden wollte?

LAFITA BEIM WE WON'T SHUT UP-FESTIVAL
Mittwoch, 31. Juli | 18:30 Uhr | Studio Isabella
AMOR, MUJERES Y FLORES
INFO: CO 1984, 52 Min., OmeU – Dokumentarfilm
REGIE: Marta Rodríguez, Jorge Silva
»Was kostet es, Schönheit zu produzieren?« – in Kolumbien, einem der größten Schnittblumenexporteure weltweit, arbeiten viele junge Frauen in »las flores« – mit schwerwiegenden Konsequenzen für ihre Gesundheit.
+ VORFILM: MIS AMIGOS SON LOS PÁJAROS
INFO: AT/BR 2023, 15 Min., OmeU – Dokumentarfilm/Experimentalfilm
REGIE: Vitória Monteiro
Im Dialog zwischen Großmutter und Enkelin entsteht ein Netz an Bezügen: Zusammen gedacht werden feminisierte Arbeit, Technologie, Ideen von Natur und Weiblichkeit, die Weitergabe von Wissen über Generationen, Neokolonialismus – und Blumen.
2024

LAFITA & Ökubüro x Pro Regenwald im Monopol Kino
Mittwoch, 30. Oktober | 18:30 Uhr | Monopol Kino
Tickets: via Monopol Kino
INFO: NI/US 2023, 83 Min., OmU – Dokumentarfilm
REGIE: Camilo de Castro Belli
In Nicaragua, in einem der ältesten und größten Regenwälder Mittelamerikas, wehren sich die Rama und die Kriol gegen illegale Viehzucht: Von der Regierung ermutigt, lassen sich dort immer mehr Menschen nieder, roden den Wald und halten Rinder, um deren Fleisch in die USA zu exportieren.

Lafita beim Jubiläum der Filmstadt München
Freitag, 13. September | 21:30 Uhr | Neues Maxim
Tickets: via Neues Maxim
INFO: AR 2023, 13 Min., OmeU – Spielfilm
REGIE: Nicolás Keller Sarmiento
Am Rande einer argentinischen Kleinstadt träumt Ernesto insgeheim davon, Tänzer zu werden. Allerdings tanzen die „echten“ Männer hier nicht. Erst nach einer magischen Begegnung mit der Dragqueen Ruby, die ein gebrochenes Herz hat, findet der queere Junge den Mut, seinem Traum zu folgen.

Lafita bei den 72. Filmkunstwochen
A RAINHA DIABA
Mittwoch, 31. Juli | 18:30 Uhr | Studio Isabella
Tickets: Abendkasse oder über studio-isabella.com
INFO: BR 1973, 99 Min., OmeU – Spielfilm
REGIE: Antonio Carlos da Fontoura
Vom Hinterzimmer eines Bordells aus beherrscht die schwarze „Teufelskönigin“ die Unterwelt von Rio de Janeiro. Der grelle Pulp und die Queerness überzeichnen nihilistisch die Machtverhältnisse während der Militärdiktatur.
EL HOYO EN LA CERCA
Mittwoch, 14. August | 18:30 Uhr | Studio Isabella
Tickets: Abendkasse oder über studio-isabella.com
INFO: MX, PL 2021, 100 Min., OmeU – Spielfilm
REGIE: Joaquín del Paso
In einem exklusiven Sommercamp erhalten die Kinder eine moralische und religiöse Erziehung, bis sie ein Loch im Zaun am Rande des Camps entdecken.
2023

Lafita bei den 71. Filmkunstwochen
LA EMPRESA
Mittwoch, 2. August | 18:30 Uhr | Studio Isabella
Tickets: Abendkasse oder über studio-isabella.com
INFO: DE 2013, 93 MIN., OMEU
REGIE: André Siegers
Auf der Suche nach einer Geschichte verschlägt es ein deutsches Filmteam in das mexikanische Dorf El Alberto. Die sogenannte Caminata Nocturne hat die kleine Gemeinde als Touristenattraktion berühmt gemacht: Hier wird der illegale Grenzübertritt in die Vereinigten Staaten nachgestellt.
MEDUSA
Mittwoch, 16. August | 18:30 Uhr | Studio Isabella
Tickets: Abendkasse oder über studio-isabella.com
INFO: BR 2021, 127 MIN., OMEU
REGIE: Anita Rocha da Silveira
Glauben als Grauen: feministische Horrorgroteske aus einem dystopischen Brasilien. Eine Art christliche Security sorgt auf den Straßen für Zucht und Ordnung. Eine Gang aus Vorzeigefrauen machen nachts Jagd auf Frauen, die sich unsittlich benehmen.
2022

Lafita bei den 70. Filmkunstwochen
COCOTE
Mittwoch, 3. August | 18:30 Uhr | Studio Isabella
Tickets: Abendkasse oder über studio-isabella.com
INFO: DOM/ARG/DEU/QAT 2017, 106 MIN., OMEU
REGIE: Nelson Carlo de los Santos Arias
Alberto verdingt sich als Gärtner für eine reiche Familie in Santo Domingo, muss aber für die Beerdigung seines Vaters in sein Heimatdorf zurückkehren. Er ist Konvertit und hat sich jenem evangelikalen Protestantismus angeschlossen, der nicht nur in der Karibik derzeit viel Zulauf erhält. Deswegen ist es ihm zuwider an den synkretistischen Zeremonien teilzunehmen, auf die seine Familie besteht. Der Widerspruch zwischen Pflicht und Überzeugungen wird für ihn umso größer, als er erfährt, dass sein Vater getötet wurde und seine Angehörigen von ihm erwarten, den Mord zu rächen. Mit kraftvollen, disparaten Bildern und pulsierenden Soundscapes ist Cocote gleichzeitig Ausdruck der zum Zerreißen gespannten Gefühlslandschaft des Protagonisten und Porträt einer von Klassenkontrasten, von Fragen des Glaubens, der Tradition und Ehre geprägten Gesellschaft, die sich aus dem Strudel von Korruption und Gewalt nicht befreien kann.
THINKING LIKE A MOUNTAIN
Mittwoch, 17. August | 18:30 Uhr | Studio Isabella
Tickets: Abendkasse oder über studio-isabella.com
INFO: COL/DEU 2018, 91 MIN., OMEU
REGIE: Alexander Hick
Die Arhuacos wachen über den Wald und das Gletschereis von Kolumbiens höchster Bergkette – die Sierra Nevada de Santa Marta. Sie haben in dieser einzigartigen Umgebung eine symbolische Beziehung mit ihrem Territorium entwickelt: Bergseen sind von Gedanken durchdrungen und Menschen bekleidet von Stoffen, die das Land verkörpern. Seit Jahrhunderten verteidigten sich Arhuacos gegen europäische Eroberer, Landbesitzer und Minenunternehmen und flohen in die höchsten Lagen des Gebirges, doch diese unzugängliche Gegend suchten auch die Akteure des kolumbianischen Bürgerkriegs. Auf dem heiligen Land, das von den Karibikstränden zu den tropischen Gletschern reicht, wurde ein blutiger Kampf ausgetragen der das Leben der Gemeinschaft für immer verändert hat.