KUBA IM WANDEL | CUBA TRANSMUTA

(Kurzfilmprogramm)

Freitag, 02. Dezember | 20:00 Uhr | Werkstattkino | zu Gast: Carla Valdés León 

Tickets: nur Abendkasse, Reservierungen möglich über info@lafita.de, Abholung und Einlass 15 Min. vor Filmbeginn

Samstag, 03. Dezember | 16:00 Uhr | Gasteig HP8, Projektor | zu Gast: Carla Valdés León

Tickets: über MünchenTicket, Abendkasse ab 1 Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung

1. TERRANOVA – CU 2021, 50 Min., OMENGLU, Regie: Alejandro Pérez / Alejandro Alonso
2. LOS PUROS – CU 2021, 18 Min., OMENGLU, Regie: Carla Valdés León
3. SUEÑOS AL PAIRO – CU 2021, 32 Min., OMENGLU, Regie: José Luis Aparicio / Fernando Fraguela

Es gibt wohl kaum ein anderes lateinamerikanisches Land, bei dem sich die Geister so sehr scheiden wie bei Kuba. Zwischen hehren Sozialutopien und ideologischer Bankrotterklärung, driftet der karibische Inselstaat genauso durch die Zeit wie seine weit verstreuten Kinder. Sowohl in der kubanischen Diaspora als auch vor Ort werden die Bewegungen des paradoxen Eilands unermüdlich eingefangen, kommentiert und gedeutet, gerne auch das Fehlen jeglicher Dynamik angeprangert.

Was die Cubanía ausmacht, jene unnachahmliche und komplexe kubanische Identität, wird in den drei Filmen, die LAFITA in Zusammenarbeit mit dem Regisseur José Luis Aparicio zusammengestellt hat, von einer heranwachsenden Generation des Non-Fiction-Films verhandelt – ein kubanisches Kaleidoskop, das den gesellschaftlichen Wandel und die eher unscheinbaren Mutationen der kulturellen DNA registriert.

In TERRANOVA legen Alejandro Pérez und Alejandro Alonso einen Essayfilm vor, der Havanna zerlegt, um es wieder als exemplarisches Spiegelbild der Weltgeschichte zusammenzufügen. Im Dialog mit Marcel Duchamp und Kolumbus wird die Alltagsbeobachtung mit ihren verzerrten Perspektiven und hypnotischen Soundflächen zu einer postindustriellen kubanischen Reverie.

LOS PUROS (ЧУЖИЕ) von Carla Valdés León ist die persönliche Aufkündigung einer verjährten Allianz zwischen Kuba und dem, was aus der Sowjetunion geworden ist. Die Wiederbegegnung der Studienfreunde, die vor 30 Jahren noch marxistisch-leninistische Philosophie in Minsk gepaukt haben, hat jedoch wenig für Nostalgie übrig. Der kollektive Rückblick ist vielmehr ein Lehrstück über Mechanismen der Erinnerung. Getragen von einer heiteren Desillusion, wird die Begegnung zu einer Abrechnung mit einem nicht mehr so gelobten Land.

SUEÑOS AL PAIRO von José Luis Aparicio und Fernando Fraguela ist schließlich die Hommage an einen vergessenen Vertreter der kubanischen Trova-Musik. Erzählt wird die Geschichte von Mike Porcel, einem Liedermacher, der aufgrund seiner kritischen Verse in Ungnade des sozialistischen Regimes gefallen ist. Seine Flucht ins Ausland, infolge einer langjährigen Ächtung, ist auch eine sehr anschauliche Fallstudie für die Hintergründe der kubanischen Migration.

Carla Valdés León ist bei beiden Vorstellungen zu Gast.