1. TERMINAL NORTE – AR 2021, 37 Min., OMENGLU, Regie: Lucrecia Martel
2. FRONTERAS VISIBLES (VERSIÓN DISCURSIVA) – DE/CO 2020, 16 Min., OMENGLU, Regie: Christian Diaz Orejarena
3. ANIMAL VENTUS – CO 2022, 30 Min., OMENGLU, Regie: Manuela Illera

Die Eröffnung der Lateinamerikanischen Filmtage steht dieses Jahr im Zeichen einer aktuellen musikalischen Selbstverortung Lateinamerikas – Pulsschlägen, die vom Herzen ins Ohr gehen, das Trommelfell schwingen lassen, mit dem Bewusstsein spielen und das Unterbewusste aufwühlen wollen. Wir laden ein zu eine Kurzfilmkomposition, die sich aus diversen, mitunter dissonanten Stimmen speist.

TERMINAL NORTE ist Lucrecia Martels Porträt einer eigenen Musikszene aus Salta in Argentinien. Nachts im Wald versammelt sich ein Querschnitt durch das Raster fallender, suchender, hybrider Stimmen, die von der Tradition zehren und sie neu interpretieren, weil das kulturelle Erbe ein Kleid ist, das nicht selten drückt und zwickt.

In FRONTERAS VISIBLES wird eine Künstlerresidenz in der kolumbianischen Karibik zu einer “Tour de Farce”. Der Regisseur Christian Diaz Orejarena steigt lustvoll in die moralischen Niederungen der Weltgemeinschaft herab und macht sich einen eigenen Reim auf ihre scharfen Kontraste – eine Trommelsalve gegen die Ästhetik der pornomiseria, die Grenzen sozialer Unverträglichkeiten und die Normen des Sagbaren.

ANIMAL VENTUS nimmt uns schließlich mit auf eine musikalische Reise nach Innen. Der junge Protagonist tanzt und singt seine eigene Identitätssymphonie, spielt mit scheinbar unverrückbaren Symbolen und kommentiert nebenbei zahlreiche Knotenpunkte der lateinamerikanischen Geschichte.

Manuela Illera ist zu Gast.

Im Anschluss: Afterhour im Substanz Club mit Manuela Illera und David Blitz.