Ausgehend von einem Foto zweier junger Indigener aus dem Jahr 1911, die aus dem peruanischen Amazonasgebiet nach London verschleppt wurden, begibt sich die Filmemacherin Tatiana Fuentes voller Fragen auf eine Reise in die Vergangenheit. Über das Schicksal von Omarino und Aredomi weiß sie kaum mehr als ihre Namen. Also beginnt sie, sorgfältig Archivmaterial aus der Zeit des Kautschukbooms zu sammeln, das sie mit handbearbeiteten Super-8-Bildern kombiniert. Dabei reflektiert sie kritisch über die Macht der Bilder und die offizielle Erzählung der Geschichte. Was wohl aus Omarino und Aredomi geworden ist? In der Begegnung mit ihren Nachfahren im heutigen Peru verschwimmen langsam die Grenzen zwischen Realität und Traum, Vergangenheit und Gegenwart.

LA MEMORIA DE LAS MARIPOSAS entwirft auf poetische und eindringliche Weise eine Gegenerzählung zum kolonialen Extraktivismus – ein filmisches Ritual der Erinnerung, das die Geister des Waldes und der Toten heraufbeschwört.

Als Vorfilm zeigen wir ABOUT HAPPY HIPPOS AND SAD PEACOCKS, eine dekoloniale Tierfabel mit sprechenden Flusspferden und Pfauen.

In Kooperation mit: Pro REGENWALD e.V.