Bacurau

Bacurau ist ein verschlafener Ort im staubigen Nordwesten Brasiliens. Hier haben sich jahrhundertealte Traditionen erhalten, und eine gewisse Sturheit ist den Leuten eigen. Gegen Zumutungen von außen setzt man sich in aller Härte zur Wehr. Das ist auch notwendig, denn nach dem Tod der Matriarchin gehen sonderbare Dinge vor sich: Die Wasserversorgung ist abgeschnitten und das Dorf nicht mehr auf der Karte zu finden. Irgendwann tauchen Fremde auf, die nichts Gutes im Sinn haben. Die Gemeinde muss sich einem unbekannten, brutalen Feind stellen und der Überlebenskampf beginnt!

Kleber Mendonça Filho und Juliano Dornelles kreuzen in ihrem rauschhaften Film Western-Elemente mit Science-Fiction-Motiven und zeichnen damit ein geradezu unheimlich präzises Bild der Spannungen zwischen den verschiedenen Klassen und Rassen, die der Kolonialismus in Brasilien hinterlassen hat. Wie es gleich zu Beginn heißt, spielt der Film in einer „nahen Zukunft“: einer Zukunft, die nichts Gutes verheißt und in der das heutige Brasilien unter Jair Bolsonaro unverhohlen widerhallt. Bacurau, der 2019 den Jury-Preis in Cannes erhalten hat, ist große Filmkunst mit Liebeserklärungen an das Genrekino mehrerer Jahrzehnte und gleichzeitig exquisiter Trash.